Intuition vs. Struktur: Der Businessplan als Denkwerkzeug


Autor

Michael

Ich teile meine Erfahrungen aus der systemischen Gründerberatung, um Denkanstöße zu geben und innere Prozesse anzustoßen. Gründung sehe ich nicht nur als Projekt, sondern als persönliche Entwicklung – mit Haltung, Herz und Blick fürs Wesentliche.
Ich biete Angebote für Vor und Nach der Gründung an.


Ein Plan ist kein Versprechen – er ist eine Einladung, bewusst zu irren.

Zwischen Anziehung und Ablehnung

Vielleicht ist es eine Typfrage, ich denke da an die Kinder welche sorgfälltig die Anleitung studiert haben, und jene, welche einfach drauf losgelegt haben bis sie nicht mehr weiter kommen. Ich gehöre zu den letzteren.

Ehrlich gesagt ist es ganz schön viel Schreib- und Denkarbeit, so ein Businessplan. Wozu, wenn es am Ende doch eh wieder ganz anders werden könnte?

person writing on white paper

In meiner Arbeit als systemischer Gründerberater habe ich beide Enden des Spektrums kennengelernt, ein mit minimalem Aufwand komplett von KI generierter und angepasster Businessplan (der bei einer externen Tragfähigkeitsprüfung durch ging), und das akribische über-sorgfältige Erarbeiten jeglicher Inhalte die möglich sind. Dabei finde ich es auch wichtig, dass die erstellende Person dabei authentisch bleibt. 

Und genau hier finde ich die systemische Arbeit so spannend, welche mir ermöglicht, gemeinsam mit dem Kunden diese blitzschnellen inneren Impulse zu verfolgen, und Überzeugungen zu beleuchten.

Navigieren ohne die Landkarte zu kennen

Warum nach Rezept kochen?

Wenn ich ein bestimmtes und nicht irgendein Ergebnis möchte! Ein Rezept kann Sicherheit geben, aber eben auch Einschränkung sein.

Die Frage ist nicht was du willst, sondern was dein Business von dir will?

Hinzu kommt die Doppelbelastung für diejenige, die sich mit dem Großteil der Arbeitsbereiche noch gar nicht so gut auskennen. Gleichzeitig etwas neues lernen und es anwenden, birgt schon eine doppelte Herausforderung in sich. 

  • Die Gleichzeitigkeit von Lernen und Entscheiden – das kann ganz schön eng werden im Kopf.
  • Ich weiß, ich soll entscheiden – aber ich weiß noch gar nicht, worüber genau.
  • “In mir drinnen weiß ich, ich bin kreativ und genial! Und hab eigentlich keinen Bock auf die ganze Schreibarbeit…

Den Aufwand umgehen wollen

Da sitzt man, den Laptop offen, und weiß: Jetzt müsste man den Plan schreiben. Doch statt Klarheit kommt dieses flirrende Gefühl – wie eine Mischung aus Lampenfieber, Müdigkeit und ‘Ich kann das doch gar nicht alles wissen’. 

Und trotzdem beginnt man. Mühsam werden die ersten Wörter und Sätze herausgewürgt, wieder gelöscht, noch ein Kaffee geholt. “Wäre ich doch nur schon weiter.” – Die Verneinung des gegenwärtigen Moments. 

Vielleicht nicht, weil man schon alles weiß – sondern weil man irgendwo ahnt, dass das Schreiben des Plans ein Teil des Weges sein wird.

Deine innere Haltung zählt

Stephen Coveys “Schon am Anfang das Ende im Sinn haben” (auch bekannt als “Begin with the End in Mind”) ist die zweite von sieben Gewohnheiten, die er in seinem Buch “Die 7 Wege zur Effektivität” beschreibt.

Konkret bedeutet das für Gründer*innen, habe eine Intention und Vision für dein Vorhaben. Warum willst du das machen was du machen willst, und warum willst du dafür alles geben?

Schon am Anfang das Ende im Sinn haben

  • Nicht für das was auf dem Papier steht, sondern für das was im Kopf passiert.
  • Nicht für die perfekte Einhaltung der Struktur, sondern für die bewusste Auseinandersetzung.
  • Nicht für ständige Zielstrebigkeit, sondern das Anerkennen von Unsicherheit als Zeil des Prozesses bei etwas Neuem.
  • Nicht für den unendlichen Flow-Zustand, sondern einer bewussten Pendel Bewegung (Oszillieren) zwischen Struktur und Flow.

Die Landkarte nicht für die Welt selbst halten

  • “Was, wenn der Businessplan nicht die Zukunft beschreibt,
    sondern mir hilft, mit ihr in Beziehung zu treten?”
  • Was würde sich ändern, wenn du den Plan nicht als Kontrolle, sondern als Gesprächsangebot mit deiner Zukunft verstehen würdest?

Abseits äußerer Verpflichtungen ist es eine Frage deiner inneren Haltung: Inwieweit willst du den Businessplan als Werkzeug nutzen – und welchen Nutzen willst du daraus ziehen?

Vielleicht bin ich einer von denen, die lieber einfach loslaufen – aber gerade deshalb erkenne ich den Wert, zwischendurch innezuhalten und zu fragen: Wo will ich eigentlich hin?“

river between tall pine trees

Falls du auf der Suche nach einer guten Businessplan-Vorlage suchst, kann ich dir sehr die Gründerplattform ans Herz legen.

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